LRS im Fach Englisch

Der Erwerb einer Fremdsprache ist, wie schon beschrieben, für LRS-Kinder eine weitere Herausforderung, doch um Englisch kommt man nicht herum. 

 

Der Schüler bekommt es nun mit unbekannten Lauten zu tun (zum Beispiel dem th), und die Buchstabe-Laut-Beziehungen sind nicht so eindeutig wie im Deutschen. So wird das deutsche „i" im Englischen auf viele unterschiedliche Arten verschriftlicht (z.B. sea, me, wheel, silly) und es kommen eine Menge neuer Buchstabenverbindungen hinzu. Zu allem Überfluss wird das „i" nun wie „ei" ausgesprochen – vieles muss also wieder umgelernt werden. Die englische Aussprache weicht stark vom Geschriebenen ab, ist also nicht lautgetreu. 

 

Auch die Groß- und Kleinschreibung hat gar nichts mehr mit dem zu tun, was für die deutsche Sprache gelernt wurde. Der Satzbau unterscheidet sich zum Teil erheblich vom deutschen. So dürfen Ort und Zeit nicht vertauscht werden oder bestimmte Adverbien stehen vor dem Verb statt dahinter (Billy often cleans his room statt Billy cleans often his room). 

Darüber hinaus müssen natürlich noch Vokabeln gelernt werden. 

Phonological Awareness, Reading and Spelling

Manchem Schüler erscheint das Englischlernen als kaum überwindbare Hürde. Das Differenzieren von ähnlichen Lauten (phonological awareness) fällt schwer (z.B. bei  th – s oder sh - ch)  oder die Aussprache kann nur schwer erschlossen werden. Beim Schreiben werden die Worte oftmals wie im Deutschen verschriftlicht.

Die Englisch-Lerntherapie beruht auf den drei Säulen Wortbildung, Rechtschreibung und Grammatik. Wie in der LRS-Therapie sollten auch hier möglichst viele sprachliche Besonderheiten selbst entdeckt werden.

Dieser Sprache nähern wir uns am besten mit allen Sinnen – dafür eignet sie sich besonders gut: sehen, hören, mit Bildern verbinden, selber machen. 

Herangehensweise

Zu Beginn machen wir uns mit der phonologische Ebene besser vertraut, also der Differenzierung von ähnlichen Lauten und ihrer Synthese zu Wörtern. Wir schulen Hör- und Leseverständnis und gehen schließlich über zu den Besonderheiten von Satzbau und grammatikalischen Strukturen wie Fragen, Verneinungen oder der Bedeutung und Schreibweise von Adverbien.

 

Mut macht allerdings, dass sich die englische Sprache drei Artikel (the girl, the boy) und vier Fälle spart (Die Frau – Das gehört der Frau. Englisch: the woman – This belongs to the woman.) Außerdem gibt es viele lustige Redewendungen, die großen Spaß machen. Und wenn man die Songtexte der Lieblingsband oder sogar Filme im Original versteht, wird es richtig interessant. So let's get started!